Ukraine: Inmitten von Bomben und neuen Flüchtlingswellen erreichte Med Care 4 Ukraine mittlerweile über 2000 Menschen.
Zwischen Ende Mai und Anfang Juni traf die 9. humanitäre Hilfsmission des Med Care 4 Ukraine-Projekts von Mediterranea Saving Humans in der Ukraine ein und operierte zusammen mit der 22. Medical Team Mission in Lemberg.
Die Mission startete von Neapel aus und inkludierte auch die Aktivistengruppen von Turin, Venedig, Pescara und Rom.
Die Mission verteilte humanitäre Hilfe an den wichtigsten formellen und informellen Aufnahmeorten, die Mediterranea Saving Humans in den letzten 10 Monaten betreut hat.
Besonders bedeutsam war der Besuch des Nationalen Polytechnikums in Lemberg, der größten Universität des Landes mit 42.000 eingeschriebenen Studierenden (eine der größten in Europa), in deren Hallen rund 300 Kriegsflüchtlinge aus den von der russischen Armee besetzten Gebieten leben.
Hier fanden dank der Bereitschaft des Rektors und der Professoren seit Kriegsbeginn ganze Familien Zuflucht. Mediterranea hat humanitäre Hilfe, Lebensmittel, Hygieneartikel, aber auch Spiele für die vielen kleinen Kinder, Fußbälle und T-Shirts des italienischen Meisters Napoli entladen.
Auch das medizinische Team ist sehr aktiv, da das Flüchtlingscamp des National Polytechnic im Durchschnitt den größten Zustrom an Patienten verzeichnet, die eine medizinische Grundversorgung benötigen.
Der Einsatz besuchte auch das Flüchtlingslager Sykhiv, das vom Rathaus von Lemberg betrieben wird, die Pfarrei St. Johannes Paul II. im Bezirk Solonka und das Brukovich-Kloster, in dem Hunderte von Menschen untergebracht sind. Die neue Zählung des Projekts Med Care 4 Ukraine zeigt ein Einzugsgebiet von mehr als 2.100 Menschen, allesamt Kriegsflüchtlinge in Lemberg, die von unseren ehrenamtlichen Ärzten betreut werden und von Mediterranea in Italien gesammelte Medikamente erhalten.
Der Einsatz ging auch ins St. Andreas Kinderkrankenhaus, wo Medikamente für spezifische Therapien der Kinder verteilt wurden - all das dank Mediterranea und der Pharmazeutischen Bank der Region Emilia Romagna.
Unsere Aktivisten trafen sich auch mit der Anwaltsvereinigung „Jurfem“, die sich dem Projekt „Med Care for Ukraine“ anschließen wird, indem sie den Bewohnern der von Mediterranea betreuten Flüchtlingscamp kostenlose Rechtshilfe leistet.
Unsere Delegation traf sich auch mit der Gemeinschaft St. Egidio in ihrer Einrichtung in Lemberg, mit der die Zusammenarbeit verstärkt wird.
Unsere medizinischen Teams werden den Nutzern der Lebensmittelbank St. Egidio in Lemberg Hilfe leisten und die beiden Verbände bereiten synergetische Interventionen zugunsten der schwächeren sozialen Gruppen in der Stadt vor.
Der Einsatz erreichte auch die Hauptstadt Kiew in den Tagen, als diese von der russischen Armee schwer bombardiert wurde. Ständige Alarmierung, besonders nachts, Drohnenangriffe und anfliegende Raketen machten die Aktivitäten von Mediterranea in der ukrainischen Hauptstadt nicht weniger kompliziert.
Unsere Aktivisten trafen sich mit der Leitung von Caritas Spes Ukraine und besuchten die Augenklinik, die sie am Rande der Stadt betreibt. Mediterranea Saving Humans und Caritas Spes werden weiterhin zusammenarbeiten, um ihre spezifischen Projekte gegenseitig zu unterstützen und bei der Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, an der es in der Ukraine dramatisch mangelt.
Ebenfalls im Juni traf die 23. medizinische Einsatz in der Ukraine ein, während die im Juli startende Versorgungsmission vom Mailand Aktivistengruppe in Zusammenarbeit mit Brescia und Bergamo organisiert wird.
Bei den letzten Einsätzen in der Ukraine konnte man sehen, wie die von Mediterranea Saving Humans in Lemberg übernommenen informellen Aufnahmestellen in unserem Verein eine grundlegende Unterstützung finden, um Kriegsflüchtlingen Nahrung, medizinische Versorgung und ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten.
Unterdessen hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes zu Überschwemmungen geführt, die in der Ukraine zu einer neuen Welle von Binnenvertriebenen führen.
Tausende Menschen strömen in den Westen des Landes, genau dorthin, wo Mediterranea Saving Humans nie aufgehört hat zu arbeiten.
Heute ist das Projekt Med Care 4 Ukraine eine der wenigen internationalen Interventionen im Oblast Lemberg, die auf die Unterstützung von Kriegsflüchtlingen spezialisiert sind: von Gesundheitsversorgung bis zur Ernährung, von der persönlichen Hygiene bis zur rechtlichen Unterstützung.
Wir sind dort, wo wir sein müssen. Wir sind dort, wo wir gebraucht werden.